Geliebter Macho (German Edition) by Natascha Schwarz

Geliebter Macho (German Edition) by Natascha Schwarz

Autor:Natascha Schwarz [Schwarz, Natascha]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
Herausgeber: Eigenverlag
veröffentlicht: 2017-02-07T23:00:00+00:00


16. Kapitel

Seit drei Tagen war sie nun wieder zurück. Zurück in ihrer leeren kalten Wohnung, in der Firma, in der alles wie üblich lief – außer dass Ludwig Morgenstern sie immer so komisch ansah – in einem Leben, das ihr bis jetzt genügt hatte. Um ihren Hals trug sie seit neuestem eine zierliche Silberkette mit der Hand der Fatima. Und über deren Bedeutung hatte Lisa sich gleich am ersten Tag nach ihrer Rückkehr im Internet schlau gemacht. Die Fünf – ḫamsa – war selbst ein Symbol und galt bei den Völkern Nordafrikas als universell schützend und wirksamste Abwehrmaßnahme gegen die Ğinn und den Bösen Blick. Silber galt als das reinste Material und verkörperte die Farbe des Mondes. Fatima war die erste Tochter des Propheten Mohammed, und ihr kam im islamischen Glauben eine ähnliche Rolle zu wie bei den Katholiken der Jungfrau Maria. Das Schmuckstück, das ihr Mahmud geschenkt hatte, war die bei den Tuareg übliche Form, die Chomeissa. Das Wort war wiederum abgeleitet vom arabischen Wort für Fünf. Die besondere Form aus fünf gleichgroßen Dreiecken, die für die Finger standen und mit zahlreichen eingravierten Zeichen verziert waren, deren Bedeutung Lisa nicht kannte, hob sich von der üblichen Form einer Hand mit Fingern ab.

Lisa konnte sich nicht alles merken, was sie zum Thema Aberglauben bei den Tuaregs im Netz gefunden hatte. Offensichtlich glaubten selbst heute noch die Einheimischen an Übersinnliches, was jedoch ganz gut mit ihrem islamischen Glauben zu harmonieren schien. Ob Mahmud ebenfalls an Geistwesen, Bestimmung und Ähnliches glaubte, konnte sie nicht einschätzen. Vielleicht war die Kette nur ein Symbol seiner Sorge um sie gewesen. Etwas, das sie an ihn erinnern sollte. Vielleicht schenkte er solch eine Kette ja jeder seiner Gespielinnen, mit denen er eine Nacht in der Wüste verbracht hatte.

Sie biss sich auf die Lippe. Die Unsicherheit zerrte an ihren Nerven. Seit sie wieder in Deutschland war, hatte sie jede Menge SMS von Mahmud erhalten. Alle hatten im Wesentlichen denselben Inhalt: Er sehnte sich nach ihr. Er dachte an sie. Er wollte sie so schnell wie möglich wiedersehen.

Die ersten hatte sie noch beantwortet, wenn auch etwas zurückhaltender. Sie hatte ihm für die schöne Erfahrung gedankt und sich für die Kette bedankt. Zu mehr hatte sie sich nicht hinreißen lassen. Auch wenn jede Faser ihres Körpers seine Berührungen herbeisehnte. Doch das war sicher dem Zauber des Ungewöhnlichen, jenem Flair aus 1001 Nacht und seiner betörenden Männlichkeit geschuldet. Sie musste erstmal wieder auf den Boden der Realität zurückfinden, in den Alltag, der ihre Aufmerksamkeit voll und ganz forderte. Dann würde man weitersehen. Sicher würde sich Mahmud schon bald einem neuen Spielzeug zuwenden und sie schnell vergessen und abhaken.

In der Firma war während ihrer Abwesenheit zwischen Eleonore Wittstuhl und Torben Meister ein kleiner Nervenkrieg entbrannt. Lisa hatte die negativen Schwingungen, die in ihrem gemeinsamen Büro vorherrschten, sofort bemerkt. Bei der ersten Besprechung mit dem jungen Mann machte dieser seinem Frust auch sogleich Luft: „Es ist unmöglich, mit dieser Frau normal zusammenzuarbeiten. Sie macht mir das Leben in jedem Punkt so schwer



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